Bürgermeister von Kalamata drohte mit Rauswurf der Sozialklinik - Ärzte weigern sich, Räume zu verlassen, bis sie neue erhalten
Der Bürgermeister von Kalamata drohte der Sozialklinik, ihr bis 27. März den Strom abzudrehen. Hintergrund ist, dass die Stadt das alte Krankenhaus neben der Sozialklinik (die ins ehem. Schwesternwohnheim eingezogen ist und es für ihre Zwecke selbst renoviert hat) umgebaut und dort ein neues Rathaus errichtet hat. In das Gebäude der Sozialklinik soll jetzt ein städtisches Amt. In Kalamata hat die Nea Dimokratia (Schwesterpartei der CDU) die Mehrheit und stellt den Bürgermeister. In der Vergangenheit gab es schon einmal einen Versuch, die Sozialklinik rauszuwerfen. Der Besuch von zahlreich mobilisierten Freunden der Sozialklinik zur entscheidenden Ratssitzung verhinderte dies damals.
Als Alternative bot die Stadt unzumutbare Räume in einem schlecht erreichbaren Außenbezirk der Stadt an. Die Ärzte der Klinik wiesen dies zurück und verhandelten mit dem Bürgermeister. Als Ergebnis bleiben sie nun so lange in den bisherigen Räumen, bis sie angemessene neue erhalten.
Eine Online-Zeitung in Kalamata berichtet über die augenblickliche Lage der Sozialklinik:
Zusammenfassung des Textes auf Deutsch siehe Artikel-Online-Kalamata
Weiterer Artikel in der Online-Zeitung:
Sinngemäße Übersetzung:
Unterstützung für das Ambulatorium der Freiwilligen Ärzte Kalamatas
Die Stadtverwaltung Kalamatas wird aufgerufen, „das 5-jährige Angebot – des Vereins der Freiwilligen Ärzte und der zig Praxen der Stadt, mit denen er seit 10 Jahren zusammen arbeitet - zu respektieren, und der mit hunderten Freiwilligen ein Beispiel für Würde und Menschlichkeit gibt.“
Des Weiteren betont - u.a.- der Verein die Notwendigkeit der Existenz und des Einsatzes der Freiwilligen Ärzte Kalamatas und ruft dazu auf, sie zu respektieren
In der gleichen Ankündigung wird die Praxis der Stadtverwaltung Kalamatas angeprangert, die eine die Fortsetzung der Arbeit der Freiwilligen Ärzte verhindert. Mit Ultimaten will sie das Netzwerk von zusammenarbeitenden Ärzten und Freiwilligen von dem Ort vertreiben, an dem sie seit 5 Jahren beherbergt sind und mit 250 Freiwilligen 9000 Kranke behandelt haben und 20.000 Untersuchungen durchführten. Als „Grund“ für die Umsiedlung wird die Nutzung der Liegenschaft durch die Gemeinde angeführt. Trotz der Suche nach Alternativen der Freiwilligen, geeignete Räumlichkeiten zu finden, will die Stadtverwaltung Lösungen aufzwingen, die im Wesentlichen das Aufheben des Ambulatorium-Betriebes bedeuten.
Hier die Erklärung des Unterstützerkreises der Sozialklinik zum gegenwärtigen Konflikt um die Räumlichkeiten - bereits auf Deutsch übersetzt:
Brief-Unterstuetzerkreis-Sozialklinik
Dort wird der Stand der Verhandlungen und die Haltung der Ärzte genau beschrieben: Sozialklinik und Apotheke wollen trotz der Öffnung der staatlichen Krankenhäuser für einige Nichtversicherte so lange in den bisherigen Räumen weiterarbeiten, bis sie ihre Arbeit in renovierten Räumen des ehem. städtischen Krankenhauses (das jetzt zum Rathaus umgebaut worden ist) fortführen können.
Grund: Es sei "eine Zunahme derjenigen Patienten zu verzeichnen, die die Zuzahlungen für die Medikamente nicht leisten können, und zum anderen besteht weiterhin ein Versorgungsproblem für alle Einwohner der Stadt Kalamata und der Präfektur Messenien, die keine Sozialversicherungsnummer (AMKA) haben".
Erklärung von Attac Böblingen
zu „Bürgermeister von Kalamáta will Solidarklinik vertreiben“
und zu den Ursachen für den Anstieg der Zahl der Patienten in der Solidarklinik,
nachdem das griechische Parlament beschlossen hatte, dass alle Unversicherten wieder in den staatlichen Krankenhäusern behandelt werden dürfen
siehe http://www.attac-netzwerk.de/boeblingen/themen/sozialklinik-kalamata/