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- Geschrieben von Joachim Sohns
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Griechenland in der Coronakrise - erfolgreicher Lockdown und Neustart, Gesundheits-systemkrise, Staatshilfen bei andauernder Finanzkrise
siehe Vortrag beim digitalen Vereinsmeeting am 12. Mai
„Erschreckende Zustände in öffentlichen Krankenhäusern“ - Coronakrise: 870 Betten auf Intensivstationen für Covid 19
Lt. der Nationalen Organisation für Öffentliche Gesundheit würden Griechenland – "falls private Krankenhäuser requiriert werden sollten – insgesamt 870 Betten auf den Intensivstationen für die Behandlung von Covid19-Erkrankten zur Verfügung stehen. Das ist vergleichsweise wenig: Deutschland zum Beispiel hat rund 28.000 derartige Betten.“ (Griechenlandzeitung 1.4.20)
Das Ausmaß und die Gründe für die Entwicklung der großen Diskrepanz zwischen dem deutschen und griechischen Gesundheitssystem werden in der folgenden Analyse dargestellt:
Siehe auch "Warum Griechenland nicht Italien ist (Corona, Teil I)" in https://monde-diplomatique.de/shop_content.php?coID=100154
Am 15. Januar führten Mitglieder des Panhellenisches Verbandes der Krankenhausangestellten (POEDIN) eine Demonstration vor dem Athener Krankenhaus "Alexandras" durch. "Die Rede ist von Bedingungen, die einem Land der Dritten Welt gleichen. Es gebe weder Brandschutz, noch Notausgänge.... Außerdem unterstütze der Verband eine geplante Arbeitsniederlegung der Sanitäter am 23. Januar.
... veröffentlichte die POEDIN eine Pressemitteilung. In dieser war davon die Rede, dass sich die Öffentliche Gesundheit in Griechenland auf der 'Intensivstation' befinde. Das Land benötige unbedingt mehr Personal. Man sprach von 45.000 Neueinstellungen.
Weiterlesen: Erschreckende Zustände in öffentlichen Krankenhäusern - Coronakrise
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- Geschrieben von Wolfgang
- Kategorie: Links Gesundheitswesen
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Zur aktuellen Lage in der Coronakrise:
Auch Griechenland steht still, es herrscht eine strenge Ausgangssperre. Offizielle Infektions- und Todesfallzahlen sind bisher relativ gering.
Doch es gibt Kritik: Es gebe viel zu wenig Tests. Eine Lungenfachärztin meinte: „Die Zahlen sind symbolisch. Es macht keinen Sinn, diese Zahlen zu veröffentlichen.“ Eine Syriza-Sprecherin machte im Parlament darauf aufmerksam, dass in Nordgriechenland nur ein Krankenhaus Tests auf mögliche Coronavirus-Infektionen durchführe. Bei Symptomen soll der Hausarzt angerufen werden. Doch es „häufen sich die Klagen von Griechen, dass sie bei Telefonaten mit ihrem Arzt oder dem (Gesundheitsdienst) EODY bis zu Stunden lang in Warteschleifen feststecken.“ „Ein Journalist fragte nach, wie denn die Bürger ihren Hausarzt kontaktieren sollten, wenn in weiten Teilen des Landes keine Hausärzte für die Bevölkerung zur Verfügung stehen.“ „Der staatliche Gesundheitsdienst klagt hingegen über einen kompletten Mangel an Schutzausrüstung.“ „Ohne regelkonformen Schutz werden immer mehr Ärzte und Pfleger infiziert.“
Die Regierung hat ein Programm von fast 10 Mrd. € beschlossen, das finanzielle Hilfen für Unternehmen, Beschäftigte und Selbständige vorsieht. Doch die Geflüchteten in den Lagern auf den Inseln werden ihrem Schicksal überlassen. Sie dürfen die Lager nicht verlassen, es droht dort eine ungeheuere Infektionskette.
Petition zur Evakuierung der Lager siehe leavenoonebehind-jetzt-die-Corona-Katastrophe-verhindern-auch-an-den-Aussengrenzen oder seebruecke./leavenoonebehind/aktionen/
Die Medienberichte zur aktuellen Lage in voller Länge finden sich hier
„Späte Genugtuung für Varoufakis“
„...Eurobonds, ‚ewige Anleihen‘, eine Bad Bank für die Europäische Zentralbank. All das hat Varoufakis auf dem Höhepunkt der Eurokrise 2015 ins Spiel gebracht. Abseitig, undenkbar, unmöglich, hieß es damals in Berlin, Frankfurt und München. Fünf Jahre später sieht es völlig anders aus:
• Eurobonds werden erneut diskutiert ….
• Ewige Anleihen sind auch im Gespräch ...
• Eine ‚Bad Bank‘ für die EZB fordert nun sogar die Bankenaufsicht der EZB!...
Das heißt natürlich nicht, dass die Bundesregierung oder die Bundesbank nun plötzlich zustimmen würden…. Sogar auf Troika und harte Sparauflagen will die Bundesregierungs neuerdings verzichten. Warum war das eigentlich 2015 in Griechenland nicht möglich?“
Mehr unter https://blogs.taz.de/lostineurope und https://griechenlandsoli.com/
Weitere Medienberichte:
"Krankenhausärzte-Verband erklärt: Wir behandeln Flüchtlinge und Zuwanderer auch ohne AMKA"
"...der kostenlose Zugang zum staatlichen Gesundheitssystem im Krankenhaus – gebunden an den Besitz der Krankenkassenkarte AMKA – für Flüchtlinge durch die neue Regierung eingeschränkt wurde. Im Rahmen der Verschärfung und Neuordnung der Asylpolitik soll eine solche Karte erst nach Anerkennung im Asylverfahren ausgegeben werden.
...Nun wurde ... davon berichtet, dass die medizinische Behandlung kranker Flüchtlinge abgelehnt wurde..."
Mehr unter https://griechenlandsoli.com/2019/12/05/
Ein Bericht vom Januar 2019 über den aktuellen Stand der Arbeit der Solidarpraxis Kalamata
und über Solidarität mit der ehrenamtlichen Initiative findet sich unter
https://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/407/solidaritaet-rettet-leben-5637.html
Bericht über Selbstbeteiligung im griechischen Gesundheitswesen
http://www.griechenland-blog.gr/2018/11/gesundheit-kommt-in-griechenland-teuer-zu-stehen/2143307/
Offener Brief gegen die Zwangsräumung der Sozialklinik Helliniko in Athen:
http://solidarityeurope.blogsport.eu/
Link zu einem Video-Bericht über den Streik der griechischen Krankenhausärzte:
http://de.euronews.com/2017/03/02/griechische-krankenhausaerzte-streiken
Bericht über den Zustand des griechischen Gesundheitssystems vom 17.4.2017 auf N-TV:
Siehe auch
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/77785/Kaum-Strahlentherapie-fuer-griechischeKrebspatienten
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/77394/Immer-mehr-Aerzte-kehren-Griechenland-denRuecken
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/73610/Streik-in-griechischen-Krankenhaeusern
http://www.griechenland-blog.gr/2016/06/mittellosen-patienten-droht-in-griechenland-der-tod/2137309/